SPD demonstriert gegen Stromtrassen

Bei der Großdemonstration auf der Lauterer Höhe war auch die SPD im Coburger Land vertreten.

12. August 2017

An der Großdemonstration gegen die Stromtrassen durch das Coburger Land am Sonntag, 6. August, hat die SPD im Coburger Land erfolgreich mitgewirkt. "Wir wollten unserer Mitglieder und die Bevölkerung mobilisieren, die Aktion gegen die Stromtrassen zu unterstützen", hob SPD-Kreisvorsitzender Carsten Höllein hervor. "Stadt und Landkreis stehen fest zusammen", fügte SPD-Stadtverbandesvorsitzender Stefan Sauerteig hinzu. SPD-Stadtverband und -Kreisverband stehen nach wie vor zum Atomausstieg und zur Energiewende. Allerdings fordern die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der Region eine gerechte Verteilung der daraus folgenden Belastungen für Mensch und Natur. Das Coburger Land habe aufgrund seiner Lage im Zonenrandgebiet nach dem Wegfall der deutsch-deutschen Grenze ernormen Nachholbedarf bei der Verkehrsinfrastruktur. Mit dem Bau der A73 und zahlreicher Anbindungen und Ortsumgehungen sind im 27. Jahr seit der Deutschen Einheit viele Maßnahmen abgeschlossen - allerdings mit erheblichen Eingriffen ins Landschaftsbild. Zu guter Letzt durchläuft bereits seit einiger Zeit die "Thüringer Strombrücke" - eine 380-KV-Leitung - das Coburger Land und schränkt die planerische Entwicklung von Kommunen entlang der Trasse ein. Wenig Verständnis brächten SPD-Stadtverband und Kreisverband aber auf, wenn Planungen für eine zweite 380-KV-Leitung durch den Landkreis Coburg auf den Weg gebracht werden: für die "P 44". Die SPD im Coburger Land fordern deshalb eindringlich, den Bau neuer Leitungen gleichmäßig auf alle Landstriche zu verteilen. Wer Nein zu den Stromtrassen sagt, müsse aber im Gegenzug auch bereit sein, mehr auf dezentrale Energieerzeugung zu setzen. Stefan Sauerteig und Carsten Höllein kritisieren die CSU: "Sie blockieren den Ausbau der Windkraft auch in der Region und begreifen nicht, dass sich nur mit eneuerbaren Energien vor Ort und leistungsfähigen Speichertechnologien Monstertrassen verhindern lassen." Zur Verunsicherung der Bevölkerung hätten dagegen die eher widersprüchlichen Pressemitteilungen des CSU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach beigetragen. "Heute so, morgen so, übermorgen wieder anders, Trasse kommt, kommt nicht oder dann woanders, das ist keine seriöse Politik", monieren die beiden SPD-Politiker.

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